Newsletter vom Juli 2010 (Österreichische Taglilien, einige Neuheiten)

Liebe Gartenfee!

Nun ist endlich der Sommer angebrochen! Bei uns verblühen bereits die Rittersporne, dafür zeigen sich jetzt die Taglilien in ihrer schönsten Pracht. Hier stehen an die 170 Sorten in Vollblüte, neuere und ältere Sorten, aber durchwegs solche, die sich über Jahre bewährt haben. Was heißt bei Taglilien bewährt? Keine Flecken auf den Blüten der roten Sorten, Reichblütigkeit, Winterhärte und Wüchsigkeit sind nur einige, wenige Merkmale guter Sorten, die in mitteleuropäischem Klima entstanden.

‘Haller Flamenco‘

‘Haller Flamenco‘

Wusstest du, dass auch in Österreich einige erfolgreiche Hemerocalliszüchter leben? Erich Zelinas ‘Hexenritt‘, ‘Höllenfahrt‘ und ‘Vienna Nightstreet‘ sind seit Jahren beliebt und hoch geschätzt. Ein weiterer privater Sammler und Züchter ist Franz Erbler, ein pensionierter Bäckermeister aus Pfarrkirchen bei Bad Hall in Oberösterreich. Ihn durfte ich bereits vor 15 Jahren kennen lernen. Er besitzt eine Sammlung von weit über 1.000 Sorten Taglilien. Schon bald begann er selbst, sich in der Zunft des „Pollenschmierens“ und der Selektion neuer Hemerocallis zu üben. Die Resultate lassen sich wahrlich sehen. Es sind durchwegs bodenständige Sorten mit klaren Farben und ansehnlichen Blüten. Einige von seinen Züchtungen haben internationale Beachtung gefunden und wurden sogar prämiert. Alle seine Sorten versah er mit dem Namenszusatz ‘Haller…‘, quasi benannt nach Bad Hall, dem Nachbarort von Pfarrkirchen im Traunviertel Oberösterreichs.

Vor vielen Jahren besuchte ich ihn an einem lauen Sommerabend wieder einmal und half ihm bei der Namensgebung seiner neuesten Kreationen. Zu zweit lassen sich schließlich wesentlich mehr Namen finden! Damals entstand ‘Haller Bernadette“, übrigens nach meiner Tochter benannt. ‘Haller Dominik‘, ‘Haller Flamenco‘, ‘Haller Kardinal‘, ‘Haller Kleiner Hans‘, ‘Haller Susanne Weber‘ wurden aus der Taufe gehoben und noch viele mehr! Franz Erbler ist ein Mann mit einem Blick für das Wesentliche. Er ist unglaublich umtriebig und es ist kaum zu glauben, wie er seinen riesigen Garten mit all seinen Sämlingen bewältigt. Wenn du mal in der Gegend bist, kannst du seinen Garten gegen Voranmeldung besichtigen. Übrigens befinden sich hier bei uns die meisten seiner Sorten in Vermehrung und Verkauf.

Auch jetzt können ohne Weiteres Umgestaltungen im Garten vorgenommen werden, denn man sieht ja die Pflanzen in ihrer vollen Größe. Nicht, dass ich dich jetzt überreden möchte, deine Prachtstauden umzupflanzen! Aber größere Funkien, Lenzrosen und Co. lassen sich sozusagen „en bloque“ ohne Probleme versetzen. So geschehen bei mir im Schaugarten. Natürlich darfst du ja nicht vergessen, die Pflanzen anschließend durchdringend zu wässern.

Achillea ‘Petra‘

Achillea ‘Petra‘

Aconitum 'Schneewittchen'

Aconitum 'Schneewittchen'

Abschließend möchte ich dir noch einige unbekannte Neuheiten vorstellen, die mir in letzter Zeit sehr angenehm aufgefallen sind. Eine davon ist die Schafgarbensorte ‘Petra‘. Ihr leuchtendes Rot ist unübertroffen. Zwar gefallen mir persönlich die angenehmen und warmen Farbtöne wie bei ‘Terracotta‘ oder ‘Belle Epoque‘ besser, jedoch ist die Höhe und das gesamte Erscheinungsbild bei ‘Petra‘ nahezu perfekt!

Für Furore sorgte in den letzten Jahren dieser Staudenknöterich, den ich dir hier einmal in voller Größe vorstellen möchte. Ihn kannte ich schon lange, unter dem alten Namen Polygonum polymorphum. Nun hat sich aber herausgestellt, dass die Botaniker mit der Gattung der Knöteriche unzufrieden sind. Die Wissenschaft ist ja nicht statisch, sondern kommt zu neuen Erkenntnissen. Nun, das Ergebnis beschert uns mehrere Gattungen, wobei untenstehender zu Aconogonum gezählt wird. Weil dieser in vergangener Zeit ausschließlich über Stecklinge vermehrt wurde, bekam er deswegen den Sortennamen ‘Johanniswolke‘.

Aconogonum ‘Johanniswolke‘

Aconogonum ‘Johanniswolke‘

Veronicastrum virginicum 'Lavendelturm'

Veronicastrum virginicum 'Lavendelturm'

Helenium 'El Dorado'

Helenium 'El Dorado'

Die Staudengärtner sollten sich alle 10 Jahre der neuen Namen bedienen, darum bürgert sich nun auch bei mir dieser Name ein. Kurz und gut – ein Dauerblüher, wie es ihn neben Anisysop, Schlangenknöterich und Bergminze kaum noch gibt, schon gar nicht in dieser Imposanz! Wenn er gegen Ende Juli verblüht, kannst du ihn leicht zurückschneiden, was er mit einer weiteren Blüte dankbar quittiert. Am Zaun zur Nachbarin ist er bestens aufgehoben, doch verpasse ihm reichliche Kompostgaben!

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