Newsletter V/2021 (Staudenversand zu Coronas Zeiten)

Liebe Pamina, hallo Papageno!

Dieses Mal muss ich mich kurzfassen, denn jede Stunde zählt! Wir wurden von dir mit Aufträgen derart eingedeckt, dass uns Hören und Sehen verging. Und der Zustrom an Bestellungen, die über den Shop getätigt wurden, reißt nach wie vor nicht ab. Auch bei einigen Kollegen geht es ähnlich zu, teilweise sperren sie schon ihren Onlineshop, weil sie die Auftragsflut anscheinend nicht mehr bewältigen können. Doch noch ist es bei uns nicht so weit und eigentlich möchte ich es auch gar nicht so weit kommen lassen, denn ich bin nach wie vor der Meinung, dass Gärtner und Geduld viel miteinander gemeinsam haben und Warten zur Vorfreude zählt. Was nichts Anderes heißt, als dass in diesen Zeiten eben nicht mehr das Dogma gilt, wer heute bestellt, bekommt seine Ware wunschgemäß prompt in den darauffolgenden Tagen. Übrigens gehören auch in anderen Branchen Auslieferungsprobleme zum derzeitigen Alltag, aus den unterschiedlichsten Gründen.

Ich habe auf der Startseite unserer Homepage auch dahingehend vermerkt, dass es eben auch mal länger dauern kann, unter Umständen zwei, drei, vier Wochen länger. Mehr als arbeiten können auch wir nicht. Den Ostermontag Nachmittag gönnte ich mir als einzigen freien Tag, sonst wurde schonungslos jedes Wochenende durchgearbeitet. Denn gerade am Wochenende habe ich meine heilige Ruhe, drehe meine Runden und klaube deine Bestellungen zusammen, niemand fragt mich etwas, kein Telefon bimmelt… Und ich mache dies gerne, glaube bitte ja nicht, dass ich etwa leide. Wir freuen uns riesig und meine so tolle Belegschaftstruppe zeigt überdurchschnittlichen Einsatz, ihr bin ich großen Dank schuldig. Und auch dir gilt mein Dankeschön, für deine Geduld und dein Vertrauen, was du in uns gesetzt hast!
Wir verpacken übrigens jede einzelne Pflanze umweltschonend in Zeitungspapier!

Und sei mal ganz ehrlich, ist es nicht vollkommen egal, ob ich meine Stauden im kalten März oder erst gegen Ende April pflanze? Wir hatten wochenlang unterdurchschnittliche Temperaturen, die für Gartenarbeiten nicht gerade einladend waren. Es kann natürlich sein, dass du dir extra Urlaub für ein neues Projekt im Garten genommen hast oder dein Garten befindet sich in Spanien, wo es zunehmend trockener wird, je weiter das Frühjahr fortgeschritten ist. Wenn du dies in deiner Bestellung glaubhaft begründest, dann ziehen wir deine Bestellung selbstverständlich gerne vor! Wir versenden übrigens bis Ende Juni, obgleich die fortgeschrittene Jahreszeit für den Versand mancher Stauden suboptimal ist, denn deinen, georderten Allium ‘Globemaster‘ müssen wir dann zu seiner Hochblüte gnadenlos abschneiden, so sehr uns dies auch schmerzt.

Ich kann mich allerdings an meine eigenen Bestellungen erinnern, die ich in früheren Jahren in diversen Gärtnereien getätigt hatte. Mit viel Muße und Zeit im Winter bestellt, dann kam das Paket im Mai oder Juni und dies zu Nichtcoronazeiten! Ist doch kein so großes Problem, oder? Wir sind es allerdings gewöhnt, heute bestellt, morgen geliefert. Vorfreude ade? Schade, ich kenne dieses Gefühl noch aus der kindlichen Vorweihnachtszeit.

Übrigens hatten wir die ganzen Wochen hindurch unsere Gärtnerei geöffnet. Deine Freundinnen und Freunde kommen sehr zahlreich, nur für unsere Kunden von weiter her sind die Grenzen nach Österreich nach wie vor geschlossen. Aber ich bin mir sicher, dass sich in Kürze wieder normale Verhältnisse einpendeln werden. Viele Bekannte von dir tätigen Abholbestellungen, die wir dir termingerecht herrichten.

Immer wieder werden wir gefragt, ob wir in diesen Zeiten überhaupt genug Stauden für den Verkauf haben? Ich darf dir versichern, dass bei uns die Vermehrung nahezu hundertprozentig klappt und wir derzeit noch recht gut aufgestellt sind. Ausgeräumte Beete sind bei uns undenkbar, wir haben eher mit Platzproblemen zu kämpfen! Ich vergleiche eine Sortimentsgärtnerei eher mit den vollen Regalen eines Feinkostladens, wenngleich Zuckerl und Schmankerl schnell vergriffen sind. Denn trotz dynamischer Vermehrung kann es sehr schnell passieren, dass ein Artikel ausverkauft ist, der vorgestern noch zu Genüge vorhanden war, dies gilt insbesondere für Seltenheiten, welche in der Vermehrung langwierig sind. Außerdem besitzen wir leider kein Warenwirtschaftssystem, was punktgenau die Stückzahl der verfügbaren Sorten ähnlich Schrauben oder Bücher herunterzählt, es spielt auch das Wetter oder der Frost eine entscheidende Rolle. Oder deine Freundinnen vor Ort verlieben sich in eine Pflanze und ruckzuck wurde sie verkauft und du gehst leer aus. Anfang März bestellt, im April erfroren, im Juni wieder verfügbar, blühend und weg… – in einer Sortimentsgärtnerei ändert sich alles wahnsinnig schnell. Wenn jemand die Verfügbarkeit im Internetshop einer Sortimentsgärtnerei mit dem eines Designerhandels oder Buchgeschäftes vergleicht, vergisst hierbei jene spannenden und unvorhersehbaren Nebeneffekte, die uns die Natur vorgibt. Aber wir bemühen uns stets, die Verfügbarkeit möglichst genau zu dokumentieren, wenngleich immer irgendwelche Abweichungen möglich sind.

Du möchtest sicher wissen, welche Stauden als Highlights in deinen Bestellungen gelten. Das will ich dir sehr gerne verraten! Als absolute Nummer Eins in diesem Jahr zählen die Buschwindröschen, gefolgt von den Lerchenspornen, den edlen Sorten der Scharbockskräuter, natürlich jede Menge an Phlox und Salbei, Doldenblütlern etc. Aber auch Ziergräser, Bienenweidepflanzen und viele seltene Schattenstauden erfreuen sich ungebremster Beliebtheit. Eigentlich wird quer durch die Bank alles bestellt, wenngleich durchaus gewisse Vorlieben und Modepflanzen den Ton angeben. Als Schlusslichter gelten momentan, zumindest bei uns, die Funkien und Taglilien, was aber nur für den Versand auszumachen ist, in der Gärtnerei kann dies ganz anders aussehen.

Die Bestellungen nach Großbritannien entfielen aus bekannten Gründen vollständig. Ich habe mich schlau gemacht, unter welchen Bedingungen wir nach England liefern dürfen. Zu groß sind die Hürden, vielleicht ändern sich die Verhältnisse wieder, ähnlich wie bei der Schweiz, wo wir ja nach wie vor in begrenztem Rahmen liefern. Dafür haben die Bestellungen ins Baltikum und nach Polen überdurchschnittlich zugenommen, sogar aus Japan bekommen wir Anfragen, wo allerdings wieder die Zoll- und Pflanzenschutzbestimmungen einen reibungslosen Ablauf behindern. Der Löwenanteil unserer Pakete geht nach wie vor nach Deutschland. Ist dies meiner langen Präsenz an vielen Gartentagen geschuldet oder gibt es in Deutschland um so viel mehr Staudenliebhaber? Ohne offene Grenzen könnten wir mit unserem breit aufgestellten Sortiment ausschließlich in Österreich jedenfalls niemals existieren. Aber einige meine Kollegen, Freunde und Mitbewerber liefern ja auch nach Österreich und wir stellen uns selbstverständlich gerne einem offenen Markt.

Dies war es auch schon wieder, ich wünsche mir, dass wir uns möglichst bald hier in der Gärtnerei wiedersehen. Es kommen gewiss wieder bessere Zeiten, genieße trotz allem deinen persönlichen Frühling in vollen Zügen! Die Veranstaltungen entfallen bis auf weiteres, ob Kohfidisch im Burgenland stattfinden wird, erfahren wir in wenigen Wochen, ich berichte dir im kommenden Rundbrief. Und im nächsten Rundbrief möchte ich dir wieder über spezielle Stauden berichten, über meine Erfahrungen und wie du diese in deinem Reich verwirklichen kannst!

Dein Staudengärtner Sarastro

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