Newsletter XI/2023 (Chrysanthemum, Isodon. Einheimisch)
Liebe Pamina, hallo Papageno!
Ich hatte dir versprochen, diesen Rundbrief wieder einmal etwas pflanzenlastiger und auch ausführlicher zu schreiben. Dem möchte ich gerne nachkommen! Fangen wir also an...
Welche Qualitäten sollten einer guten Gartenchrysantheme abverlangt werden? Dies ist ziemlich eindeutig zu beantworten. Stell dir als Paradebeispiel die inzwischen weithin eingeführte Sorte ‘Poesie‘ vor. Sie hat Wolfgang Kautz in einem Dorf der Ostkarpaten in Rumänien in einem Bauerngarten per Zufall entdeckt und ihren Wert auf Anhieb erkannt, wie dies übrigens zu früheren Zeiten Karl Foerster im Schweizer Kanton Glarus ebenfalls praktizierte, als er dort auf Kur weilte. Die Namen dieser aufgefundenen Sorten wird man wohl nie mehr erfahren, hierbei könnte es sich auch um spontan aufgetretene Sämlinge handeln, aber auch um Sorten, die irgendwann einmal durch Gärtnereien verbreitet wurden.
‘Poesie‘ ist nicht nur standfest, vollkommen winterhart und robust, sondern bildet im Garten einen geschlossenen, dichten Horst, sie gehört zu den mittelfrühen Sorten, die deshalb in den meisten Gärten sicher blüht und deren halbgefüllte, weißlich gelbe Blüten sogar leichten Frost vertragen. Bei einer Neupflanzung einer Herbstchrysantheme sollten genügend Basaltriebe für die kommende Saison vorhanden sein.
Längst nicht alle Gartenchrysanthemen erfüllen diese Kriterien! Die meisten sind zwar winterhart und ausdauernd, besitzen leider aber einen gakeligen und schütteren Wuchs. Bei einigen gefüllt blühenden Sorten werden die Blüten nach herbstlichen Regengüssen so schwer, dass sie kopflastig werden und nie mehr wieder aufstehen. Bei weiteren Sorten zerstört der erste, leichte Frost den allerschönsten Flor.
Vor rund 25 Jahren testete die Staudensichtungskommission in Weihenstephan etwa 100 Sorten, welche im deutschsprachigen Raum vertreten waren und denen man habhaft wurde. Man kam zum Ergebnis, dass gerade solche Sorten, die weit verbreitet und scheinbar zuverlässig waren, all jene Kriterien nicht einmal ansatzweise erfüllten! Die allerwenigsten konnten als gut oder gar hervorragend bezeichnet werden, sondern Dreiviertel vom eingereichten Sortiment wurde sogar als entbehrlich eingestuft! Wir kultivieren nicht nur aus diesem Grund ein gänzlich anderes Sortiment, wie du sicher anhand unseres Shops feststellen konntest. Es sind wohl einige historische Sorten von Frikart aus der Schweiz und auch von Foerster aus Bornim vertreten, aber ganz besonders viele neuere Sorten, die von Eugen Schleipfer, Ruth Treff und anderen aufmerksamen Züchtern selektiert wurden, welche obige Kriterien strenger beachteten. Über Farben zu diskutieren ist sinnlos, denn dies ist reine Geschmackssache, ich brauche nur meine Angestellten fragen, welche Sorte Gefallen finden, da bekomme ich zehn unterschiedliche Antworten auf einmal!
Jedenfalls pflanzte ich letztes Jahr einiges an Sorten in unseren Schaugarten und musste wiederum nach so vielen Jahren des Staudengärtnerseins zugeben, wie unverzichtbar diese Chrysanthemen für uns sind! Einige bekannte Sorten wie ‘Herbstbrokat‘ oder ‘Mei Kyo‘, aber auch ‘Nr. 21‘ und ‘Anastasia‘ sind entlang jeder Beetkante hervorragende Vordergrundsorten. Die meisten anderen, besonders die etwas höher werdenden Sorten eignen sich als vortreffliche Eyecatcher und Füllstauden. Beispielsweise pflanzte ich aus reiner Verlegenheit ein kräftiges Exemplar von ‘Darmstadt‘ (Ruth Treff) in ein Beet, mitten zwischen Astern- und Phlox. Du solltest dir jetzt diesen Effekt ansehen! Die Astern waren längst verblüht, jetzt setzte sich ‘Darmstadt‘ mit ihren weißlichgelben Blüten derart in Szene, dass du den Sinn eines solchen Wow-Effektes schon von Weitem erkennst. Auf diese Weise lässt sich jede Staudenkombination auf erfrischende Weise wesentlich verlängern.
Es wird gelegentlich behauptet, dass nur Frühjahrspflanzung sinnvoll sei, was aber pauschal gesagt nicht stimmt! Du kannst Chrysanthemen so lange pflanzen, wie der Boden noch nicht gefroren ist, nur abschneiden darfst du sie nicht und du solltest sie etwas tiefer pflanzen! Und noch etwas: du kannst aus unserem Chrysanthemensortiment einfachblühende und halbgefüllte Sorten, aber auch solche mit tief gefüllten Blüten auswählen. Pflanze sie einzeln oder in kleinen Gruppen an verschiedene Stellen, aber bleibe bei einer Pflanzstelle stets bei derselben Sorte!
Aber Sorten mit tief gefüllten Blüten gelten doch als nutzlos für die Insektenwelt, stimmt dies? Ja, aber ganz sicher stimmt dies, und trotzdem Nein, aber pflanze sie trotzdem! Es stimmt, dass diese Blüten den Insekten keinen unmittelbaren Nutzen bringen. Es entspricht aber auch der Tatsache, dass solche in der Natur immer wieder vorkommenden „Ausrutscher“ als langblühende Sammelobjekte erhalten werden dürfen, damit sich jeder Pflanzenfreund Jahr für Jahr daran erfreuen darf! Dein Garten sollte ja keine Kopie der Natur sein, sondern stellt sich als ein Teil dieser dar, aber eben von Menschenhand geschaffen, dies wird bei dieser Diskussion beinahe schon absichtlich vergessen! Wenn wir einheimische und fremdländische, züchterisch nicht verbesserte Wildstauden mit robusten Gartenstauden-Sorten aller Art in einer Weise naturnah verknüpfen, was bitte sollte daran in deinem Garten verwerflich sein? Ich finde diese Art von Pflanzenkombinationen höchst spannend und abwechslungsreich! Bekannte Pflanzenverwender verfahren nach diesem Prinzip. Und ich wehre mich entschieden dagegen, den Garten allgemein als blankes „Ersatz-Naturjuwel“ hochstilisieren zu wollen, sozusagen als Gewissensberuhigung für unsere menschlichen Verbrechen an der Natur der unmittelbaren Umgebung. Wegen einiger gefüllt blühender Stauden oder fremdländischer Sträucher im Garten brauchst du keinerlei schlechtes Gewissen haben, weil du dies mit enorm vielen, einfachblühenden Insektenmagneten jederzeit wieder kompensieren kannst. Noch leben wir inmitten einer vielfältigen Gartenkultur, wo Artenreichtum aus aller Welt Trumpf sein darf!
Aber nun noch etwas: wo bitte fängt dann „einheimisch“ an und wo hört dies auf? Ich will dich nicht unnötig mit diesem Dauerthema nerven, aber betrachte ich hierzulande meine unmittelbar heimische, Innviertler Umgebung, da müsste ich in puncto Pflanzenverwendung vor lauter Artenarmut alle meine Waffen strecken, denn wir wohnen in einer gänzlich ausgeräumten Kulturlandschaft! Ein soeben neu erschienenes Buch über das Thema „Einheimisch“ liest sich übrigens ganz wundervoll, alles gut nachvollziehbar, jedoch bei den als einheimisch vorgeschlagenen Pflanzenlisten hat es mir dann die Haare aufgestellt, da bekam ich doch ziemlich Bauchweh, wie praxisfern diesem Thema Rechnung getragen wird. Für einen als einheimisch angeführten, speziellen Enzian aus dem Hochgebirge muss ich ein entsprechendes Habitat erst einmal mühevoll rekonstruieren, ob er dann dauerhaft durchkommt? Ein Balkanstorchschnabel (Geranium macrorrhizum) kann doch keinesfalls als einheimisch gelten, nur weil er die Staatsgrenze Österreichs im Süden gerade noch tangiert? Darf ich hingegen in Süddeutschland einen Meerkohl (Crambe maritima) in den Garten pflanzen, obgleich er bei mir sogar besser und dauerhafter gedeiht als an seinen angestammten Nordseegestaden, aber nun wirklich nicht in Bayerns Gärten passt? Ist es sinnvoll, einen Diptam (Dictamnus albus) im Hochschwarzwald samt Bodenaustausch krampfhaft am Leben zu erhalten, obgleich er in gar nicht allzu weiter Entfernung an geeigneter Stelle in der Natur vorkommt? Dergleichen Ungereimtheiten ließen sich zuhauf aufzählen, was im Übrigen auch für jedes unserer Nachbarländer gilt, ja für alle Länder, in denen der Begriff „Einheimisch“ zu engstirnig aufgefasst wird, anstatt in erster Linie auf Klima und Bodenstruktur Rücksicht zu nehmen und demzufolge lieber fremdländische Individuen zuzulassen, welche sich bei uns merklich wohler fühlen, von den Insekten dankbar angenommen werden und ökologisch durchaus sinnvoll sind. (ich spreche hier keinesfalls von Neophyten!) Gilt eine Amsonia hubrichtii auf den Highlines in New York auch dann noch als einheimisch, obwohl sie ausschließlich im Mittleren Westen der USA vorkommt, in 1.500 km Entfernung, obgleich Kleinklima und Boden praktisch identisch sind? Du erkennst, wie komplex sich dieses Thema gestaltet.
Ein Bild aus unserem neuen Steppengarten. Das Ziffernblatt stammt ursprünglich von unserem Orter Kirchturm, absichtlich ohne Zeiger, was uns auf eine zeitlose Pflanzenverwendung hinweisen soll. Hier erlebst du winterharte Stauden und Gräser aus Europa und Südamerika, aus Südafrika, dem Mittelmeerraum und selbstverständlich aus Zentralasien, in Harmonie nebeneinander vereint. Alle haben sie eines gemeinsam: sie fühlen sich im selben Lebensbereich vereint wieder!
Eine Staudengattung, die es mir in letzter Zeit des Herbstes besonders angetan hat, ist die Chinesische Buschnessel oder Harfenstrauch (Isodon). Ich schrieb vor einigen Jahren einen ausführlichen Artikel für die Gartenpraxis über diese in unseren Gärten noch weitgehend unbekannte Gattung. Die allermeisten Arten von Isodon stammen aus dem fernen Sibirien, aus den östlichen Provinzen Chinas und aus Japan. Sie wurden lange Zeit unter Rabdosia geführt, vielleicht kennst du sie sogar noch unter diesem Namen, allerdings muss gesagt werden, dass die allerwenigsten Arten dieser Gattung in Kultur sind! Es sind dies Stauden, welche im Gehölzrandbereich prima aufgehoben sind, vorausgesetzt, dass sie nicht im Wurzelbereich dahinvegetieren müssen, sondern offenen, guten Gartenboden vorfinden. Du kannst sie auch ohne Weiteres zwischen anderen Beetstauden unterbringen, je nach deinen Vorlieben für Farbkombinationen, oder aber in naturnahen Pflanzungen, wo alles sein darf und Stauden aus vielerlei Ländern friedlich miteinander vereint sind.
Welche Arten der Buschnessel sind nun besonders attraktiv und problemlos? Da wäre in erster Linie Isodon longitubus mit ihren dunkelvioletten Röhrenblüten zu nennen.
Sie blüht ab Mitte Oktober, also zu einer Zeit, wo im Halbschatten nicht mehr sehr viel los ist. Und genau dies macht sie interessant und wertvoll. Mittlerweile existieren gleich mehrere Auslesen, solche in Weiß oder in kleinblumigen Varianten, deren blaue Blütchen erst in der Masse wirken. Der „normale“ Klon, welcher inzwischen bekannt und einigermaßen verbreitet ist, blüht über den 1. November hinaus! Doch eines darf ich dir nicht verschweigen: sollte Nachtfrost oder die ersten Bodenfröste angesagt sein, würde ich an deiner Stelle ein dünnes Vlies hervorholen und über die Rispen ausbreiten, denn es wäre doch zu schade, wenn die Blütenpracht beim erstbesten, leichten Frost zerstört würde. Die Pflanzen an sich sind deswegen nicht kaputt, nur der bezaubernde Flor ist für dieses Jahr hinüber. Dies gilt im Übrigen leider auch für den Herbststeinbrech (Saxifraga fortunei), welcher neuerdings fälschlicherweise „Oktoberle“ genannt wird, denn dies sind ausschließlich jene Herbstsedum (Sedum sieboldii)!
Eine weitere, interessante Art ist Isodon rubescens, die aus Zentralasien stammt und entfernt einer Katzenminze ähnelt. Die hellblauen, zahlreich erscheinenden Blütchen überziehen die Stängel über und über. Diese anspruchslose Art kannst du auch im Gehölzrandbereich setzen, da sie als Ausnahme ohne Weiteres auch eine Portion Trockenheit verträgt, ohne gleich verschnupft zu sein.
Sehr hoch, dabei unglaublich ausdauernd und robust ist Isodon glaucocalyx. Aufgrund der Höhe von über zwei Meter und der wolkengleichen Blütenrispen macht es schwierig, sie im Garten unterzubringen. Diese Art hat die Eigenschaft, an der Basis zu verholzen. Weitere dunkelblau blühende Arten sind Isodon umbrosus und Isodon shikokianus.
Bevor ich dir wiederum einige Neuheiten und deren Verwendung vorstelle, komme ich noch zu einem anderen Punkt, der mir in letzter Zeit sehr am Herzen liegt. Neulich war ich zum ersten Mal wieder als zuhörender Besucher an einem der Vortragsabende der Regensburger Regionalgruppe der Gesellschaft der Staudenfreunde (GdS). Da sich in Österreich bezüglich „Staudenvereinen“ nur in Wien nennenswert etwas tut, macht es mir Freude, mich von Zeit zu Zeit bei den Regensburgern blicken zu lassen, dies ist für mich von der Entfernung her die am nächsten erreichbare Gruppe der GdS. Und ist es nicht unglaublich bereichernd, einen Vortrag Live zu erleben?
In den Jahren der Corona-Pandemie hatten sich Online-Vorträge eingebürgert und dies war auch eine sehr willkommene Notlösung. Man kann sich beim Online-Vortrag einklinken und mithören, die Zuhörerschaft hat sich vervielfacht, was ebenfalls zu begrüßen ist. Auch heute noch werde ich immer wieder gefragt und gebeten, solche Vorträge zu halten, aber ich habe stets dankend abgelehnt, da ich bei dieser Art von Vortrag mein Publikum nie in persona vor mir habe und ich mir vor dem Bildschirm wie ein grottenschlechter, höchst langweiliger Nachrichtensprecher vorkomme, der emotionslos Fakten rüberbringt!
Der Hauptgrund meiner Ablehnung war aber nicht nur diese Art der Technik, die mir nun mal in keiner Weise liegt, sondern weil ich es ungemein schätze, mich mit meinem Vortrag vor einem Publikum „rhetorisch“ auszuleben, mit Höhen und Tiefen, mit Einwänden aus dem Publikum und wo ich sofort auf Fragen eingehen kann, eben live dabei zu sein, wie in all den Jahren zuvor! Ich versuche, meine Zuhörerschaft mitzureißen, zu begeistern, das gelingt mir via Bildschirm nie und nimmer! Und vor allem, weil es das Zusammenspiel zwischen Vortragenden und ihrem Publikum sind, die für die so wichtigen, zwischenmenschlichen Begegnungen sorgen. Und ich hoffe, dass sich dies wieder einpendelt, denn dies ist gerade in der heutigen Zeit sinnerfüllender denn je!
Die Vortragende in Regensburg war eine waschechte Fuchsienspezialistin, nämlich Rosi Riedl aus Oberbayern, die mich begeisterte, da sie jede Menge Tipps und Tricks verriet. Zum Beispiel, dass winterharte Fuchsien nur in der Zeit von März bis Mitte Juni und von September bis je nach Witterung Ende Oktober gepflanzt werden sollten, jedoch nicht in der Hitzeperiode des Sommers. Und dass dicke Abdeckungen als Winterschutz oft kontraproduktiv sind, lieber gar keine als zu viel des Guten! Und sie hatte eine Menge an Blütenbeispielen mitgebracht.
Astern sind nach wie vor keine Omapflanzen oder Schnee von vorgestern, sondern die Gattung bietet uns immer wieder etwas Neues. So zum Beispiel eine reichblühende, rosa Sorte von uns, die kugelig wächst, welche wir vor einem Jahr selektierten und die noch stets keinen Namen hat, ganz einfach, weil mir momentan kein passender einfällt! Da war Ewald mit seiner ‘Souvenir‘ schneller! Sie stellt eine gelungene Verbesserung von ‘Calliope‘ dar, straff und aufrecht, dunkelviolette Blüten mit gelber Mitte. Ich war total überrascht, dass es unter den blauen Astern tatsächlich noch immer Verbesserungsmöglichkeiten gab.
Kolibritrompeten (bisher Zauschneria) finden bei deinen PflanzenfreundInnen großen Gefallen, wenn sie reich blühen. Dies tun sie leider nur dann, wenn wir einen lang anhaltenden, warmen Herbst haben und diese an einem trockenen und südseitig exponierten Standort im Garten stehen. Durch den menschengemachten Klimawandel sind die Herbstmonate auch bei uns spürbar milder geworden, meist mit lang anhaltenden Trockenphasen verbunden. So blühen die Kolibritrompeten selbst bei uns, was früher undenkbar war. Bei meinen Pflanzenfreunden im Südwesten Deutschlands taten sie dies immer schon, wie ich es mehrfach neidvoll erlebte, fast in der gleichen Fülle wie in ihrer Heimat Kalifornien. Nebenbei sei erwähnt, dass Kolibritrompeten nach den neuesten, botanischen Erkenntnissen der Gattung der Weidenröschen (Epilobium) zugerechnet werden. So werde ich sie in unserem Webshop wohl umbenennen müssen! Jedenfalls bewundere ich jedes Jahr ihren auffälligen, orangeroten Blütenflor.
Hohe, ausdauernde Sonnenblumen hatten es mir immer schon angetan. Auch hier ist Bewegung ins Sortiment gekommen. Es existieren nur sehr wenige Spätblüher, besser gesagt nur wenige, welche schon im Sommer beginnen und deren Blütenreigen sich tief in den Herbst hineinzieht. Meine ersten, eigenen Sorten waren ‘Simon Wiesenthal‘ und ‘Helios‘, welche längst eingeführt sind. Einige Sämlingstypen von Helianthus angustifolius stehen hier zur Beobachtung, allerdings scheinen sie mir zu spät blühend. Wir befinden uns eben nicht in milden Gebieten der USA, wo ich sie letztes Jahr an verschiedenen Orten bewunderte. Aber von einer anderen Selektion war ich restlos begeistert, es war ein Abkömmling von Helianthus giganteus ‘Sheila’s Sunshine‘, den ich hier selektierte. Sie begann mit ihren ersten, wesentlich größeren, hellgelben Blüten ungefähr Mitte September und steht jetzt Anfang November noch immer in Vollblüte! Wir besitzen vorläufig nur dieses einzelne Exemplar und ich bekomme Angst, wenn ich an unsere Wühlmäuse denke! Das bemerkenswerte dabei ist nämlich auch, dass die Blüten an den Stängeln gleichmäßig von oben nach unten verteilt sind und die dunklen Stiele sich kontrastreich abheben. Kommendes Jahr starten wir mit der Vermehrung, so dass diese Sonnenblume dir ab dem Sommer zur Verfügung steht!
Manchmal fällt mir kein passender Name ein und so halfen mir einige fantasiereiche FB-Freunde auf die Sprünge. Nach langem Hin und Her benannte ich sie dann doch ‘Shanya‘. Dieser Name bedeutet so viel wie „Leuchtender Stern“. Möge sie ihren Platz in vielen Gärten finden!
Bleibt mir nur übrig, dir weiterhin einen sonnigen Herbst zu wünschen!
Dein Staudengärtner Sarastro