Newsletter XII/2019 (Neuheiten, diverse)

Liebe Pamina, hallo Papageno!

Dieses Mal möchte ich mal ganz eigennützig sein und dir ein paar unserer neuesten Pflanzenerrungenschaften der letzten Zeit vorstellen, sozusagen direkt aus unserem Neuheitenkabinett! Diesbezüglich steht in der Gärtnerei und damit auch im Webshop eine ganze Menge, wenngleich ich mich beherrschen kann und dir daher nur eine beschränkte Auswahl präsentieren möchte. Aber so oder so ist der Rundbrief dieses Mal fast schon zu lang geworden!

Da sich Neuheiten in der Gartenkultur auch gut bewähren sollten, haben wir einige Jahre erprobt. Nicht alles ist Gold, was glänzt, dies bewahrheitet sich ganz besonders bei Beetstaudenneuzüchtungen, die sehr schnell kommen und sich bald wieder verabschieden, sei es aus den Sortimenten oder aus deinem Garten, aus den unterschiedlichsten Gründen. Fest steht jedenfalls, dass sich der Markt für Stauden erheblich verändert hat. Früher wurde vor allem auf Gartentauglichkeit hin selektiert, heute sehr einseitig nach „Gartencenter“-Tauglichkeit, nach kompakten Formen mit möglichst reicher und langer Blütezeit. Das mag zwar verständlich sein, jedoch besitzen für mich die meisten Stauden doch einen etwas tiefergehenden Wert. Und so hat jeder seine Sichtweise!

Lass mich mit einer alten „Neuheit“ beginnen. Es kommt leider desöfteren vor, dass wir von einer Staudensorte zu viel verkauften und es daher verabsäumten, von dieser Sorte zumindest einige Mutterpflanzen im Rückhalt zu horten. So unter anderem geschehen mit Achillea ‘Belle Epoque‘, einer hübschen Schafgarbe mit großen Blütentellern in einem warmen Rot, die sich im Abblühen in Rosa umfärben. Nun hat es einige Jahre gedauert, sie wieder aufzubauen, um sie wieder in unser Sortiment zu integrieren. Die größte Kunst eines Sortiments-Staudengärtners ist es daher, seine Neuheiten soweit zu horten und für Rückhalt zu sorgen, dass diese stets verfügbar sind und sie nicht voreilig zu verkaufen! Ganz wichtig: verpflanze deine Schafgarben ruhig alle paar Jahre und achte auf die Schnecken, besonders in ihrer Austriebsphase!

Eine weitere Auslese fand sich im fernen Kirgisien, direkt am Straßenrand. Die uns so vertraute Achillea filipendulina wächst dort allenortes und so finden sich auch kompakte, niedere und reichblühende Typen. Nicht, dass diese nun gleich zur Gartencenterstaude mutieren würde, keinesfalls! Aber sie eignet sich vortrefflich für trockene, sonnige Stellen, egal wo immer und klein bleibende Schafgarben in dieser Sektion sind eher selten. Sie bekam den Namen ‘Bishkek Gold‘, nach der Hauptstadt Kyrgysztans benannt.

Das Kapitel Lauch ist eine nahezu unendliche Geschichte! Allein unter den Zwiebeln existiert eine Riesenmenge an Arten und Sorten. Sie sind sehr beliebt und daher inzwischen auch weit verbreitet. Weniger bekannt sind die niederen Arten, von denen viele aus den Gebirgen Zentralasiens stammen. Sie sind allesamt dankbar und sehr robust, zum Teil offenbaren sie sich als stille Wegbegleiter des Pflanzenfreundes. Aus den USA stammt Allium ‘Millenium‘, eine neue, bei uns noch wenig verbreitete, sehr spektakuläre Lauchsorte, welche in den Monaten August und September überreich in einem auffälligen Lilarot erblüht. Sie stellt eine Hybride zwischen Allium nutans und einem Typ der sehr formenreichen Allium senescens dar. Durch ihre enorme Reichblütigkeit und ihrer verträglichen Höhe von nur 30 cm kannst du ‘Millenium‘ besonders im Beetvordergrund verwenden.

Momentan ist alles Graublättrige ganz stark en vogue, wahrscheinlich durch die breit angelegte Diskussion rund um trockenheitsresistente Stauden. Dabei war ich schon immer ein großer Freund davon, können doch herrliche Kombinationen mit allem Silbergrauen geschaffen werden, wenn du gleichzeitig auf die passenden Bodenverhältnisse Rücksicht nimmst. Eine Staudengattung mit enorm viel Potential sind die Eberrauten (Artemisia). Artemisia alba ‘Canescens‘ stellt für uns schon lange keine Neuheit mehr dar, allein ihre Vermehrung ist schwierig. An und für sich wachsen Stecklinge von Eberrauten problemlos, bis auf einige wenige Arten, die sich hier sehr zickig verhalten. Nun ist es uns gelungen, einen größeren Satz dieser auffälligen Art mit ihren quirligen Blättern zu vermehren. Pflanze sie zwischen Bergastern oder locker zwischen winterharten Kakteen, du wirst über Jahre hinweg deine helle Freude daran haben!

Weil wir uns gerade im trockenen Bereich des Gartens aufhalten, da weiß ich dir noch einiges Andere an Neuem! Eugen Schleipfer aus Neusäß bei Augsburg ist einer der wenigen Staudenzüchter, welche sich nicht nur einer Staudengattung verschrieben haben, sondern über Alpine, Beetstauden, sowie über Kübelpflanzen gleichermaßen Bescheid wissen. So selektiert er viele Alpenpflanzengattungen, brachte aber auch etliche neue, gut winterharte Chrysanthemen heraus. Aber darüber zu einem anderen Zeitpunkt mehr. Bemerkenswert sind ganz besonders Eugens Mittagsblumen. Hierin hat sich ohnehin sehr viel getan, die Sortenvielfalt wird schön langsam unübersichtlich, viel Ähnliches folgt scheinbar Gleichem. Demzufolge ist es umso lobenswerter, wenn dazwischen Neuheiten erscheinen, die den Namen auch verdienen und sich vom Übrigen abheben. Delosperma dyerii ‘Eugens Orange Beste‘ hat wohl die größten Blüten, in einem leuchtendem Orangerot mit Ring. Dabei ist diese Spitzensorte noch dazu vollkommen winterhart, wenn du ihr einen sonnigen Standplatz in lehmig-sandigem Boden zugestehst.

Die meisten Schwertlilien wachsen in normalem Boden, sieht man einmal von den Sumpf-Schwertlilien ab. Es gibt aber auch Sorten, welche unbedingte Sommertrockenheit brauchen. Auf solche bin ich aus, stellen sie doch eine Herausforderung dar. Die Vermehrung dieser sogenannten Arilbreds oder auch Regeliocyclus-Iris gestaltet sich nicht gerade sehr ergiebig. Ein paar von ihnen kultivieren wir ja schon seit Jahren, wir bekamen ein paar ganz neue, spektakuläre Sorten von Volker Klehm, einem begnadeten Irissammler aus Berlin. Sie sind momentan noch limitiert verfügbar, und ich muss schwer darauf achten, dass sie nicht zu schnell unter die Leute gelangen, sonst besitze ich wieder nichts zum Vermehren. Aber wir bleiben dran, denn diese Blüten gehören zum Schönsten, was die Natur hervorgebracht hat! Hier die so aparte Sorte ‘Zizah‘:

Immer wieder sehr interessant finde ich solche Pflanzen, die bei uns zu früheren Zeiten zu finden waren und jetzt nur noch in ferneren Gefilden wachsen, oder aber Grenzfälle, die unser Gebiet gerade noch streifen, sozusagen ein Hauch des Südens oder ein seltener Gruß aus den Steppen Zentralasiens. Hierzu zählen einige Arten des Hauhechels (Ononis). Sie sind nur ganz wenig in Kultur zu finden. Ononis natrix erfreut uns mit seinen gelben Schmetterlingsblüten im Frühsommer. Gib ihm einen sonnigen und sehr trockenen Platz, dann wächst er zu einem niederen Halbstrauch heran. Er war früher im Elsass und am Kaiserstuhl zu finden, jetzt nur noch südlich der Alpen und im Rhonetal.

Sonnig und trocken mögen es auch die Zauschnerien oder Kolibritrompeten, auch Kalifornische Fuchsie genannt. Sie kann man zwar nicht mehr als brandneu betrachten, aber wir nahmen sie erst vor wenigen Jahren in unser Sortiment auf. Ihre feuerrote bis orange Blüte erstreckt sich über einen langen Zeitraum in der zweiten Jahreshälfte. Nebenbei werden sie heutzutage der Gattung der Weidenröschen (Epilobium) zugesprochen. Besonders üppig fällt ihre Blüte aus, wenn sie einen warmen und geschützten Pflanzplatz in lockerem Boden erhalten, ähnlich der oben genannten Kugelmalven. Du musst bei ihnen aufpassen, die Zweiglein sind sehr brüchig, doch wenn dir einmal einzelne Triebe wegbrechen, dann gleichen diese exotisch wirkenden Pflanzen den Triebverlust schnell wieder aus, in dem sie frisch durchtreiben.

Zur Kategorie „Heiß und Trocken“ kannst du auch Bigelovia nutallii, die Strahlenlose Goldrute zählen. Sie stammt aus dem Mittleren Westen, wo sie teilweise auf Schutthalden und in Felsritzen wächst. Mit Goldruten ist sie nur verwandt, sie benimmt sich in deinem Garten dagegen äußerst geziemt, ja sie wächst sogar sehr verhalten. Neben Geranium cinereum, Scabiosa graminifolia, Iris suaveolens, Thymus-Arten und anderen Trockenheitskünstlern macht sie sich hervorragend, ich war begeistert über das doch sehr bizarre Aussehen. Ich denke auch, dass man mit ihr in Zukunft noch so manch wundervolle Kombinationen realisieren kann.

Es ist tatsächlich erstaunlich, welche Pflanzen durch den Klimawandel inzwischen bei uns winterhart angesehen werden könnten. Ich habe mich allerdings auch immer wieder gegen voreilige Aussprüche gewehrt, eine Pflanze pauschal als winterhart zu bezeichnen, wo über die Jahre keine gesicherten Angaben auch für rauere Gegenden vorhanden sind. Nur weil in innerstädtischen Bereichen diese oder jene Staude einige Jahre überlebt, gilt dies längst nicht für außerstädtische Landbezirke, geschweigedenn für kältere Klimazonen! Winterhärte hängt außerdem von so vielen Faktoren ab, über die ich mich im Einzelnen hier gar nicht näher auslassen möchte. Man wird mutiger, das gebe ich gerne zu. Sphaeralcea coccinea, die wärmebedüftige Kugelmalve ist auf kiesigem, durchlässigem Untergrund an einer Hausmauer vollkommen problemlos, du wirst tatsächlich deine helle Freude an ihren orangen Malvenblüten haben. Du erkennst also, dass Winterhärte stets auch mit dem richtigen Standort zusammen hängt, denn würdest du deine Kugelmalve in dein Staudenbeet in speckigen, feuchten Boden pflanzen, dann hast du sie schon binnen einem Jahr verloren. Jede Staude an ihren richtigen optimalen Platz, das ist fast schon ein ewiges Geheimnis, und das Blühen deiner Kugelmalve scheint kein Ende zu nehmen, bis tief in den Herbst hinein!

Du kennst auch sicher die Schattenblume (Majanthemum bifolium) von deinen Spaziergängen durch den tieferen Teil des Waldes. Eine etwas unscheinbare Pflanze mit weißen Blüten über herzförmigen Blättern. In der Natur wächst sie eher vereinzelt, nicht horstig oder gar flächendeckend wie im Garten, wenn optimale Bedingungen vorherrschen. Dann besitzen wir mit der Schattenblume einen sehr brauchbaren und liebenswerten Bodendecker. Aus der Gegend um Novosibirsk bekam ich eine spektakuläre Form mit sehr großen, an Funkien erinnernden, glänzenden Blättern. Sie wächst etwas langsamer, ich denke aber, dass diese deine ungeteilte Zustimmung erfährt. Doch diese vielversprechende Form müssen wir erst noch gründlich vermehren, ich will dir nur im Vorhinein verraten, was sonst noch alles kommt! In den Verkauf gelangt sie frühestens in ein paar Jahren.

Unter den Astern finden sich jede Menge beglückender Neuzugänge, die in vielerlei Hinsicht wahre Neuerungen darstellen. Zwei davon sind mir sehr positiv aufgefallen. Aster novi-belgii ‘Brigitta‘ bekamen wir von einer netten Kundschaft, mit dem Hinweis, diese einmal zu beobachten. Sie blüht sehr reich, mit großen, rosa Blüten, uns hat sie sehr begeistert! Nun ist ja gerade die Farbe Rosa bei den Glattblattastern zwar in reicher Sortenzahl vertreten, doch sind es nur ganz wenige, welche in mir Begeisterungsstürme entfachen. Die eine ist zu flatterig, die nächste kippt um, die andere bringt nur kleine Blüten hervor. So richtig befriedigend ist hier keine. Hier zeigte sich ‘Brigitta‘ als eine rühmliche Ausnahme, die ich dir wärmstens ans Herz legen möchte. Wir haben unser Asternsortiment mit weiteren Sorten aufgestockt, die sich bis jetzt in unserem Neuheitenkabinett gut bewährten.

Falls du noch Mitte November Sehnsucht nach Astern hast, welche sich sogar neben spätblühenden Herbstchrysanthemen behaupten, dann ist Aster ageratoides ‘Ezo Murasaki‘ genau das Richtige! Diese Sorte bildet breite und sehr dekorative Büsche mit dunkelgrüner, gesunder Beblätterung und lilavioletten Blüten. Alle in unserem Insektengarten stehenden Stauden sind bereits optische Vergangenheit, außer zwei, die sich mit Blüten wacker behaupten. Das eine ist Nipponanthemum nipponicum, eine wintergrüne Küstenchrysantheme, und dann diese Aster, die sich noch nicht allzu lange in Kultur befindet.

Von Johannes Marek (Gingko Gardens) aus dem schönen Frohnleiten in der Steiermark, stammt eine Neuheit, die sich innerhalb des Sortimentes der Becherpflanzen deutlich abhebt. Mit Silphium perfoliatum ‘Carnica‘ besitzen wir eine sehr niedrige, nur rund 80 cm hohe Ausgabe der sonst über vier Meter hohen Kompasspflanzenart. Ihr deutscher Name rührt von der Eigenschaft, ihre Blüten nach der Sonne zu drehen, aber man nennt sie auch Becherpflanzen, wahrscheinlich wegen ihren flatschigen Blättern. Und der Sortenname von ‘Carnica‘ entstammt einer Honigbienen-Unterart aus Kärnten und Slowenien, denn alle Kompasspflanzen sind hervorragende Bienen- und Insektenstauden! Gib ihr einen nährstoffreichen, kräftigen Boden und sie wächst dir auf und davon!

Über die Wichtigkeit der Gräser im Garten schrieb ich dir schon zur Genüge. Hier haben wir unser Sortiment ebenfalls ordentlich aufgestockt, hier geben sich die Neuaufnahmen gegenseitig die Hand. Vielleicht hat mich mein Besuch in den USA dazu animiert, denn dort haben Gräser eine wesentlich größere Bedeutung in der Gartenkultur als bei uns. Besonders positiv überraschte mich Muhlenbergia capillaris, das Rosa Haargras. Ihre Blüten erscheinen sehr spät, aber man wird durch einen unglaublichen Schleier filigraner, rosa Rispen belohnt. Gerade ältere Horste sind eine ausgesprochene Augenweide. Gib auch ihm einen sonnigen, eher trockenen Platz an einer Böschung. Diese Gräsergattung beherbergt noch weitere tolle Arten, die jedoch nicht überall genügend ausdauernd sind. Dagegen entpuppt sich Panicum virgatum ‘Diwali‘ als vollkommen problemlos. Diese Sorte hat die Gärtnerei Ell in Nürnberg vor wenigen Jahren selektiert. Bei einem Besuch fiel mir schon von Weitem die leuchtendgelbe Farbe auf, welche es bei den Rutenhirsen bis dato nicht gab. Gute Standfestigkeit und eine reiche Blüte sind weitere Vorzüge dieser Gräserneuheit, die ihren Namen nach dem bedeutenden, hinduistischen Fest auf dem Indischen Subkontinent bekam.

Hier die zarte Muhlenbergia

Hauswurzen, deren Rosetten leuchtend quittegelb sind? Gibt es so etwas überhaupt? Ja, aber ganz sicher! Angefangen hat es mit der tschechischen Sorte ‘Cmiral’s Yellow‘, einem Abkömmling von Sempervivum montanum. Daraus entstand ‘Goldsternchen‘ von Horst Bäuerlein, eine weitere Sorte, die sich aber kaum von voriger unterscheidet. Beide haben wir schon länger in Kultur, sie haben nur einen Nachteil: sie wachsen nur sehr verhalten, viel zu langsam, als dass ich das Kaufverhalten auch nur annähernd befriedigen könnte. Daher mussten wir diese beiden hübschen Sorten immer wieder aus dem Sortiment nehmen, um sie stärker zu vermehren.

Neuheiten erscheinen Jahr für Jahr, so dass man sich langsam fragt, welcher Sinn dahinter zu sehen ist. Dass es für dich als den „Konsumenten“ wie mich als Produzenten, sprich Staudengärtner schwierig genug ist, den Überblick zu behalten, ist nur ein Resultat dieser Entwicklung. Wie auch immer, letztendes entscheidest du allein, was sich auf längere Sicht als gute Gartenpflanze etabliert oder welche Stauden sich als Eintagsfliegen erweisen oder reine Schnellschüsse sind. Jahr für Jahr erscheinen neue, rotblättrige Fetthennen, sind geschützt und damit ist die Vermehrung verboten. Nur die wenigsten davon erwiesen sich als gute Gartenstauden, an denen du auch länger Freude hast. Da hat sich die Hohe Fetthenne Hylotelephium ‘Rüttehof‘ als eine sehr gute, rosarot blühende Sorte etabliert. Wir sind wahrscheinlich momentan die Einzigen, welche diese Sorte aus dem Freiburger Raum vermehren, wo sie ein engagierter Kollege vor einiger Zeit entdeckte und für vermehrungswürdig empfand.

Wie du sicher weißt, sammle ich seit Beginn meiner Selbständigkeit die Sorten des Englischen Scharbockskrautr. Das Wort Scharbockskraut darf man ja wie auch das Wort Unkraut anscheinend nicht mehr in den Mund nehmen, es ist ja ein und dasselbe! Seitdem ich sie Zwergranunkeln nenne und deine Gartenfreunde ganz allgemein erkannt haben, dass diese nicht wuchern, sondern horstig wachsen und daher nichts mit dem Gemeinen Scharbockskraut zu tun haben, seither werden diese liebenswerten Sorten gerne gekauft. Und davon gibt es eine größere Menge, es werden weitere, wunderhübsche Sorten folgen, lass dich also überraschen! Ich zeige dir hier deshalb noch keine Bilder. Leider kann man diese Scharbockskräuter nicht so eben schnell aus dem Hut zaubern, denn um eine gute Qualität zu erreichen, benötigen die kleinen Knöllchen zwei volle Jahre zur Entwicklung. Bei dir im Garten wachsen sie allerdings später in jedem guten Boden!

Es dürfte sich herumgesprochen haben, dass Phlox zu einer unserer Hauptkulturen wurde. Phlox ist tatsächlich eine ganz und gar unendliche Geschichte. Auch hier ist es für einen Gärtner unabdingbar notwendig, gesunde Mutterpflanzen verfügbar zu haben. Hier sind wir mittlerweile selbst am Selektieren, allerdings bin ich sehr streng gegen mich selbst. Es ist wichtig, zu wissen, was im Sortiment für Farben, Formen und Höhen vorhanden sind, zu viele Sorten sind bereits unterwegs! Mir liegen vor allem kleinblumige Phloxe sehr am Herzen, deren Blütendurchmesser zwei Zentimeter möglichst nicht überschreitet. Lass dich überraschen, wir informieren dich!

Trotzdem waren meine russischen Freunde in der Zwischenzeit alles andere als untätig. Nach wie vor kommen von Elena Konstantinova wunderschöne Sorten, so beispielsweise der violettrote ‘Kalyostro‘ mit lockeren Blütenständen und auffallend dunklen, sehr kontrastreichen Stängeln. Hier steht noch einiges Neue an Phloxen von Elena, aber man sollte gerade Phlox-Sorten immer über einen längeren Zeitraum beobachten, um die Spreu vom Weizen zu trennen. Sie hat aus meiner Sicht hervorragende und legendäre Sorten hervorgebracht, was jedoch nicht heißt, dass diese auch bei uns immer gut wachsen. Beispielsweise hat sich ‘Mister X‘ zu einer wahren Paradesorte entwickelt, zumindest bei uns, was sich bei dir und deinem Boden ganz anders verhalten kann. Phloxe sind nun mal echte Diven!

Begeistert bin ich immer wieder von Schattenstauden aller Art. Hier wird unser Sortiment stets größer und größer, es offenbaren sich große Mengen an Neueinführungen! Scheinhortensien (Cardiandra) sind zarte Stauden, welche einen kühlen, schattigen Standort in leicht saurem, humosem Boden bevorzugen. In Japan wurden rosablühende Formen in Kultur genommen, unter den unterschiedlichsten Namen, beispielsweise ‘Gotemba Red Flowered‘. Sie wachsen bei uns zufriedenstellend, wenngleich ein heißer Sommerwind nicht gerade förderlich für ihre Blattränder ist, diese trocknen dann sehr schnell ein. Ihre fertilen und sterilen Blüten aber sind ein Traum! Sie sind übrigens viel tiefer rosa als hier in dem leider schlechten Bild!

In den gleichen Lebensbereich passen einige zarte Geschöpfe der nordamerikanischen Herzblume, von denen wir gleich mehrere farblich unterschiedliche Auslesen vermehren konnten. Sie haben die Eigenschaft, sich in deinem Garten leicht zu etablieren. Kurz nach der Blüte ziehen sie auch schon wieder ein. Aber die kleinen Knöllchen vermehren sich auf wundersame Weise, du hast jedes Jahr dickere Horste. Auch sie mögen einen beschatteten Standort. Pflanze sie zwischen deine Schneeglöckchen und Anemonen, einige Forellenlilien (Erythronium) fühlen sich hier ebenfalls wohl. Hier siehst du die rosablütige Dicentra cuccularia ‘Pittsburg‘

Ich könnte dir nun seitenweise Neuheiten vorstellen und diese in den höchsten Tönen preisen. Lieber ist es mir allerdings, diese erst nach einigen Jahren zu lobpreisen, nämlich dann, wenn sie sich bewährten. Zu schnell kann der Schuss nach hinten losgehen und Enttäuschungen sind vorprogrammiert. Wir brauchen Neuheiten, wenn dies wirkliche Verbesserungen und Bereicherungen für unsere Gärten sind.

Beim nächsten Rundbrief werde ich dir dann endlich meine Baustelle vorstellen, die hoffentlich bald keine mehr sein wird. Sie ist schon sehr weit gediehen, dank des moderaten Wetters. Mein Kreuz macht brav mit, dafür bin ich sehr dankbar!

Im Dezember, noch vor Weihnachten ist dann der Webshop fällig, dann kannst du sehen, welche Neueinführungen insgesamt wir dir bieten können. Das, was jetzt gerade noch unter „Neu“ gekennzeichnet ist, wird dann quasi zum Altbestand integriert. Wir ändern dies übrigens alle zwei Jahre.

Und übrigens: falls du nicht weißt, was du deinen Lieben zu Weihnachten schenken sollst, ich habe da eine prima Idee: Verschenke doch Gutscheine von uns, in beliebiger Höhe! Die sind sehr beliebt und du kannst sie einlösen, wann immer du möchtest. Oder eines meiner Bücher. Beides kannst du über den Webshop bequem bestellen, die Bücher selbstverständlich mit einer persönlichen Widmung von mir.

Bleibt nur noch, dir eine schöne, vorweihnachtliche Zeit zu wünschen! Hier ist das Wetter durchwachsen, im Grunde viel zu mild für die Jahreszeit.

Dein Staudengärtner Sarastro
Christian H. Kreß und Mitarbeiter

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